Palme (4), die

[642] 4. Die Palme, plur. die -n, ein in Nieder-Deutschland und den nördlichen Gegenden übliches Maß, wornach die Dicke der Mastbäume und des runden Holzes bestimmt wird. In Hamburg hält die Palme in die Ründe 421/3 Französische Linien, im Durchmesser aber 131/2 solche Linien. In Holland und Norwegen hält die Palme 392/10 Französische Linien, und drey Palmen machen daselbst 10 Zoll 2 Linien Dänischen Maßes. Es ist hier ohne Zweifel das Italiänische Palmo, einer flachen Hand breit, welches von dem Lat. Palma, die flache Hand, abstammet, und gleichfalls häufig als ein Längenmaß gebraucht wird. Schon im Isidor ist Folmo und im Angels. Folm die flache Hand, welches denn entweder von fahen, fassen, abstammen, oder auch zunächst die Fläche bezeichnen kann, in welchem letztern Falle es mit Palette zu Bohle, Feld und andern dieses Geschlechtes gehören würde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 642.
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