Pf

[698] Pf, ein zusammen gesetzter Consonant, welcher entstehet, wenn man dem p in der Aussprache einen starken Blaselaut nachschleichen lässet. Dieser Laut ist den Oberdeutschen Mundarten am geläufigsten, aus welchen ihn auch die Hochdeutsche beybehalten hat. Die Niederdeutschen kennen ihn nicht, sondern sprechen und schreiben in ihrer Mundart statt dessen ein p oder pp; tropfen, hüpfen, zapfen, Kropf, Hopfen, Kopf, Krampf, Dampf, Sumpf, Schnupfen, Pfad, pfropfen, Pfaff, Pfand, Pfanne, Pfeffer u.s.f. wofür die Niederdeutschen drüppen, hüppen, tappen, Kropp, Hoppen, Kopp, Kramp, Damp, Sump, Schnuppen, Pad, proppen, Pape, Pand, Panne, Peper u.s.f. sagen. Für das mehr Oberdeutsche Schöpfe haben auch die Hochdeutschen das Niederdeutsche Schöppe beybehalten. Einige Oberdeutsche Mundarten sind mit diesem harten Laute überaus freygebig, und da sagt man für Pacht auch Pfacht, für pachten, pfachten u.s.f. Ja manche sprechen auch das f mit so fest geschlossenen Lippen aus, daß ein pf heraus kommen muß, daher auch im Hochdeutschen viele Pflaumfeder und Pfinne für Flaumfeder und Finne schreiben und sprechen. In empfahen, empfangen, empfehlen, und empfinden, ist emp um des Wohlklanges willen aus ent entstanden. S. diese Wörter, und viele der folgenden mit Pf anfangenden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 698-699.
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