Pflügen

[748] Pflügen, verb. reg. act. eine Art des Ackerns, da die Erde mit dem Pfluge aufgerissen und zur Aufnahme des Samens locker und geschickt gemacht wird; zum Unterschiede von dem Haken, welches mit dem Haken geschiehet, und in einigen Gegenden anstatt des Pflügens üblich ist; ären, in einigen Gegenden fahren. Der Landmann pflüget. Zur Frohne pflügen. Einen Acker, ein Feld pflügen. Mit Pferden, mit Ochsen pflügen. Da der Acker mehrmahls gepflüget werden muß, ehe er den Samen empfangen kann, so haben diese Arten in der Landwirthschaft wieder ihre besondern Nahmen, und alsdann ist pflügen in engerer Bedeutung, den Acker unmittelbar vor der Saat, also zum letzten Mahle, pflügen, welches auch Saatfurchen oder zur Saat furchen genannt wird; zum Unterschiede von dem Streichen, Felgen, Stürzen oder Brachen, von dem Wenden und von dem Rühren, S. diese Wörter. In der Seefahrt pflüget der Anker, wenn er nicht fest hält, sondern dem Schiffe folget, und dabey mit seinen Schaufeln den Grund des Meeres aufreißet.

So auch das Pflügen.

Anm. Im Nieders. plögen. Schwed. plöja, Isländ. plaegia, Engl. to plow. Es druckt, so wie ackern und ären, eigentlich das Aufreißen des Erdbodens aus, S. 2 Pflug.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 748.
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