Pfosch, der

[751] Der Pfōsch, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein nur bey den Jägern übliches Wort, wo es alles Futter der[751] wilden Thiere, einen jeden Fraß derselben bezeichnet. So wird dasjenige Futter, welches den wilden Sauen an Hafer, Gerste, Eicheln u.s.f. im Winter in den Wäldern vorgeschüttet wird, Pfosch genannt. Auch dasjenige, womit man die wilden Sauen und andere Thiere ankörnet, ist unter diesem Nahmen bekannt. Daher wird auch eine Art Vogelherde, welche auf dem bloßen Rasen angeleget werden, und mit keinem Gebüsche besetzt sind, Pfoschherde genannt; ohne Zweifel, weil die Vögel durch Pfosch, d.i. gestreutes Futter, dahin gelockt werden, im Gegensatze der Buschherde. Es hat mit dem Lat. vesci und pascere eine unläugbare Ähnlichkeit, und beweiset den gemeinschaftlichen Ursprung beyder Sprachen. Frisch schränket dieses Wort zu enge ein, wenn er es bloß von dem Aase gestorbener Thiere erkläret, ungeachtet auch dieses eine Art des Pfosches ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 751-752.
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