Prassen

[828] Prassen, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, ein ausschweifendes üppiges Leben führen, besonders im verschwenderischen Genusse der Speise und des Trankes. Prasse nicht mit ihr, Sir. 9, 13. Die Heiden schwelgeten und prasseten im Tempel, 2 Macc. 6, 4. Der verlorne Sohn brachte sein Gut um mit Prassen, Luc. 15, 13. Sie prangen von eurem Almosen und prassen mit dem Euren, 2 Pet. 2, 13. Daher das Prassen. S. auch Verprassen.

Anm. Im Dän. brase, im Schwed. braska, wo Brask das Geräusch ist. Es scheinet zunächst das Geräusch auszudrucken, welches mit einem solchen ausschweifenden Genusse der Vergnügungen verbunden ist, da es denn das bey dem vorigen Worte gedachte prassen, platzen, toben, lärmen, seyn würde. Die gleichbedeutenden schwärmen, im Sause und Brause leben, dämmen, Nieders. deumen, sehen insgesammt zunächst auf das Getöse. Auch das Lat. heluari (vielleicht richtiger helluari) läßt sich auf Hall, Schall, Getöse, zurück führen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 828.
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