Puder, der

[858] Der Puder, des -s, plur. car. aus dem Franz Poudre, welches eigentlich einen zu Pulver, zu einem zarten Mehle, klein gemachten Körper bedeutet. Ehedem nannte man fein gestoßenes Gewürz in Niedersachsen Puder, und eine gepuderte Suppe war alsdann eine gewürzte Suppe. Zu einem feinen Mehle gestoßener Zucker heißt noch jetzt in der Haushaltung Puderzucker. Am üblichsten ist dieses Wort, von einem feinen zubereiteten Weitzenmehle, womit man die Haupthaare zur Zierde zu bestreuen pflegt, und welches man zum Unterschiede von den vorigen Arten auch Haarpuder nennet. Nieders. gleichfalls Puder, Engl. Powder. Wir haben das Wort mit der Sache selbst aus Frankreich, wo Poudre aus dem Lat. Pulvis verderbt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 858.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: