Quick

[897] * Quick, -er, -erste, adj. et adv. ein nur noch in einigen gemeinen Mundarten und in einigen Zusammensetzungen übliches Wort, welches eigentlich beweglich, rege, figürlich aber theils munter, frisch, lebhaft, theils aber auch lebendig bedeutet. Die Kerne des Hafers sind nicht quick, heißt es bey den Chursächsischen Landleuten, wenn sie von dem Roste angegriffen und verschrumpft sind. Ein quickes Bäumchen, ein muntres, lebhaft wachsendes Bäumchen; ein quicker Jüngling, ein muntrer, lebhafter, kommen auch noch in einigen Gegenden vor.

Anm. Dieses Wort ist eines der ältesten nicht nur in der Deutschen, sondern auch in allen verwandten Sprachen. Schon im 8ten Jahrhunderte ist Keeprunno, bey dem Willeram quekkon wazzera, ein Quellbrunn, eine Quelle, im Isidor chiquihhan, und bey dem Notker chichen, lebendig machen, bey dem Ottfried quck und queqkas, lebendig. Auch im Angels. ist cuce, cwic, cwicu, lebendig, lebhaft, rege, im Engl. und Holländ. quick, und im Schwed. qvick, hurtig, schnell, munter, lebendig. Es stammet vermittelst des vorgesetzten Gaumenlautes unstreitig von wegen, wecken, wacker ab, welche Wörter auch in Bachstelze und Wachholder zum Grunde liegen, so wie in Keck, welches mit dem Griech.κικυειν, munter, bey Kräften seyn, verwandt ist, der Blaselaut ausgestoßen ist. Auf ähnliche Art sind die Lat. vivus, vivere, leben, mit unserm weben, sich bewegen, verwandt, wovon bey dem Ulphilas mit vorgesetztem Gaumenlaute quivan, leben, ist. Siehe Quecke, Quecksilber, Abquicken, Erquicken und die folgenden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 897.
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