Röthen (2)

[1175] 2. Röthen, verb. reg. welches von roth abstammet, und in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Neutrum, roth werden; wo es doch nur selten vorkommt. Die Äpfel röthen schon, in einigen Gegenden. Am üblichsten ist es in dem zusammen gesetzten erröthen, S. dasselbe. 2) Als ein Activum, roth machen, besonders in der dichterischen Schreibart. Siehe, wie schön der Abend die Berge röthet, Geßn.


Und ein Gott ists, der der Berge Spitzen

Röthet mit Blitzen,

Hall.


Zwar schien von Scham ein kleiner Überrest

Ihn noch zu röthen,

Schleg.


Ingleichen als ein Reciprocum. Wenn in den Strahlen des Sommers sich die Ebene röthet, Gieseke. Bey einigen Metallarbeitern röthet das Feuer den Ofen oder das Eisen, wenn es selbige roth glühend macht. Daher das Röthen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1175.
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