Ralle, die

[925] Die Ralle, plur. die -n, in einigen Gegenden, ein Nahme des Gras- oder Wiesenläufers, Rallus Kl. welcher einem Wasserhuhne sehr ähnlich ist, und von vielen auch dahin gerechnet wird. Im Lat. Rallus, Grallus, im Engl. Rail, in manchen Gegenden auch Wachtelkönig, Schecke und Schricke. Der Nahme Ralle, welcher bey einigen auch im männlichen Geschlechte der Rall lautet, hat seinen Grund entweder in diesem Worte ähnlichen Geschreye dieses Vogels oder auch in seinen weiten, schnellen Schritten, welche er macht. Um der letzten Ursache willen ist vermuthlich auch eine Art großer Feldmäuse unter dem Nahmen der Ralle oder Rallmaus bekannt, Holländ. Rellmuys. Im Schwed. sind Raller Lügen albernes Geschwätz, im Holländ. rallen, rellen, plaudern, scherzen, wohin auch das Engl. to rally und Franz. railler gehören.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 925.
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