Rondel, das

[1156] Das Rondẽl, des -es, plur. die -e, aus dem alten Französ. Rondel, ein rundes Ding. So wurden die runden Schilde oder Tartschen, wie aus dem Frisch erhellet, ehedem auch Rondele oder Rundele, ingleichen Rondatschen genannt, letzteres von dem Ital. Rondazza. Am üblichsten ist es noch von einem starken, runden Thurme, welcher in der ehemahligen Befestigungskunst statt einer Bastey dienete; ingleichen von andern Arten runder Außenwerke. Auch eine Ründung, welche von mehrern in die Ründe gebaueten Häusern eingeschlossen wird, ist noch hin und wieder unter diesem Nahmen bekannt. Im gemeinen Leben auch Rundel. Gemeiniglich leitet man es unmittelbar von unserm rund ab; allein der Stand des Tones auf der Endsylbe zeiget, daß es zunächst aus einer fremden Sprache entlehnet worden, obgleich das Französ. Rondel von rond, rund, abstammet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1156.
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