Säuberlich

[1293] Säuberlich, adv. dem, was sauber ist, ähnlich, auf eine saubere Art. 1) * In der ersten Bedeutung des Beywortes sauber, wo es für dieses Wort selbst stehet, aber im Hochdeutschen veraltet ist. Der euch kleidete säuberlich, 2 Sam. 1, 24. 2) In der dritten figürlichen Bedeutung, behuthsam, vorsichtig, gelinde, sanft. Säuberlich mit etwas umgehen. Etwas sehr säuberlich angreifen, behuthsam und sanft. Fahret mir säuberlich mit dem Knaben Absalom, 2 Sam. 18, 5. Darum strafest du säuberlich, die da fallen, Weish. 12, 2. In der anständigen Schreibart fängt es auch in dieser Bedeutung an zu veralten.

Anm. In der zweyten Bedeutung im Schwedischen säfverlig. Sauber und säuberlich scheinen in dieser Bedeutung der behuthsamen, sanften Behandlung, von sauber, rein, noch verschieden zu seyn; dieses setzt ein Zeitwort der Bewegung voraus, jenes aber der Ruhe. Im Schwed. ist Sef, Sefe, Ruhe, sefa beruhigen, im Angels. Sib, und bey unsern alten Oberdeutschen Schriftstellern Sibba, gleichfalls die Ruhe, die Stille. Dieses ist allem Ansehen nach das Stammwort von säuberlich in dieser Bedeutung, so wie auch sanft, welches sich nur durch das oft zufällige n von dem Angels. soft, sanft, unterscheidet, damit verwandt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1293.
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