Salbey, die

[1255] Die Salbey, plur. inus. ein Staudengewächs, welches einen starken gewürzhaften Geruch und einen scharfen bittern Geschmack hat; Salvia L. besonders die Salvia officinalis, welche in dem mittägigen Europa einheimisch ist. Der Nahme stammet ohne Zweifel aus dem Lat. und Ital. Salvia her, den dieses Gewächs mit aus Italien zu uns gebracht hat. Im Nieders. lautet er Selve, im Böhm. Saalwey, im Holländ. mit einem andern Endlaute Salgie, und im Franz. ohne l Sauge, Engl. Sage. Die schmierige Beschaffenheit der Blätter scheint der Grund ihrer Benennung zu seyn, die denn zu dem vorigen Salde gehören würde, wenn sie nicht vielmehr[1255] wegen ihres medicinischen Nutzens von Salus, salvus, oder wegen der schmutzig weißen Farbe ihrer Blätter, von dem Ober- und Niederdeutschen sahl, bleich, schmutzig weiß, benannt worden. Es gibt derselben verschiedene Arten, wohin auch der Scharley oder das Scharlachkraut gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1255-1256.
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