Schabe, die

[1311] Die Schabe, plur. die -n, von dem Zeitworte schaben. 1. Ein Ding welches schabet, ein Werkzeug zum Schaben. 1) Ein Ding welches schabet. So führen verschiedene Arten von Insecten, welche andere Körper zerfressen oder zernagen, den Nahmen der Schaben. Dahin gehöret die Motte, Phalaena Tinea L. die Milbe, Blatta L. die Assel, welche nicht nur Kellerschabe, sondern auch nur Schabe schlechthin genannt wird, S. Assel. Die Bäckerschaben sind eine Art schwarzer, breiter Mehlwürmer, welche sich gern bey den Bäckern in dem Mehle aufhalten. Auch der Riehwurm, welcher sich in den Bienenstöcken aufhält, wird so wohl Schabe als Motte genannt. In allen diesen Fällen lautet das Wort in vielen Gegenden Schwabe, S. dasselbe. 2) Ein Werkzeug zum Schaben. So heißt die Thonschneide der Töpfer bey ihnen auch die Schabe. Hierher scheinet auch das unter dem Nahmen der Schabe bekannte Fischnetz zu gehören, welches in den meisten Gegenden verbothen ist, und der Kassel ähnlich zu seyn scheinet, S. dieses Wort. Das Nachtfischen mit Schaben oder Schiefern, heißt es in der Sächsischen Fischerordnung. Wenn es nicht vielmehr von schieben abstammet. 2. Der Zustand, da man sich schabet oder schaben muß, ohne Plural; in welchem Verstande die Krätze im gemeinen Leben häufig die Schabe genannt wird. Lat. Scabies, Ital. Scabbia, Engl. Scab, Angels. Scacb. S. Schäbig.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1311.
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