Schapel, der

[1356] * Der Schapel, des -s, plur. ut nom. sing. ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches ehedem unter andern auch einen Kranz bedeutete.


Mir ist von strowe ein Schapel und mien vrier muot

Lieber danne ein rosenkranz, so ich bin behuot,

Burkh. von Hohenfels.


Ein Schapel ist bald gemacht, wenn man die Blumen beysammen hat, Kaisersb. bey dem Frisch. Auch der Rosenkranz führete ehedem diesen Nahmen, und im Französ. heißt er noch Chapelet. Die letzte Sylbe ist die Ableitungssylbe -el, ein Subject, ein Ding, ingleichen ein Werkzeug. Die erste Sylbe, auf welche es hier allein ankommt, gehöret zu dem Zeitworte schaffen, und kann wegen des weiten Umfangs der Bedeutungen desselben, eine Bewegung in die Ründe, in die Tiefe, und figürlich auch eine Bedeckung bedeuten, daher so wohl das Ital. Capello, ein Hut, als auch unser Schaube, u. a. m. damit verwandt sind. S. auch Scapulier.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1356.
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