Scheune, die

[1433] Die Scheune, plur. die -n, in den gemeinen Sprecharten, besonders Nieder-Deutschlandes, eben das, was in der edlern Sprechart Scheuer ist. Die Ziegelscheune. Besonders ein Gebäude, das vom Felde gebrachte Getreide darin zu verwahren und auszudreschen. Luther gebraucht es in der Deutschen Bibel mehrmahls, dagegen er in andern Stellen auch Scheuer hat.

Anm. Nieders. Schüne. Frisch leitet es seltsam genug von schön und schonen ab, weil das Getreide in der Scheune schön erhalten und geschonet wird. Es ist von Scheuer nur im Endlaute verschieden, und bedeutet, so wie dieses eigentlich auch einen bedeckten Ort, oder hohlen eingeschlossenen Raum. Das alte Oberdeutsche Schank, ein Schrank, das noch bey den Handwerkern übliche Schenke, ein Krug, eine Kanne, das Griech. σκƞνƞ, ein Gezelt, das alte Schin, Skin, die Haut, Engl. Skin (S. Schinden) und andere mehr sind genau damit verwandt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1433.
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