Schienbein, das

[1447] Das Schienbein, des -es, plur. die -e, der untere Schenkel, das lange, starke, vordere Bein des Fußes zwischen dem Knie und dem Gelenkbeine, hinter welchem sich die Wade befindet; oft auch nur die Schiene schlechthin, Nieders. Schenne, Angels. Scyne, Scynban, Engl. Shin, Schwed. Skenben. Weil Schin in den alten Mundarten auch Haut bedeutet, (S. Schinden) und dieses Bein unmittelbar unter der äußern Haut befindlich ist, so glauben Frisch und andere, daß es so viel als Hautbein bedeute. Allein alsdann könnte dieses Bein nicht auch den Nahmen der Schiene schlechthin führen. Es ist vielmehr das folgende Schiene, ein Bein in Gestalt einer Schiene, weil es das größte unter allen Beinen ist, welche von außen durch das Gesicht und Gefühl empfunden werden, dessen äußere Fläche auch wirklich einer Schiene gleicht. Schinken und Schenkel sind nahe damit verwandt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1447.
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