Schinken, der

[1475] Der Schinken, des -s, plur. ut nom. sing. Dimin. das Schinkchen, Oberd. Schinklein. 1) * Das dicke Bein mit dem Gesäß; eine veraltete Bedeutung, in welcher es nur noch zuweilen im Scherze gebraucht wird, doch mit Anspielung auf die folgende Bedeutung. Ehedem war es aber gangbarer, nicht bloß für das Dickbein, sondern auch für Schenkel und Schienbein, (S. Schenkel.) Im Niedersächsischen ist Schunke noch der Schenkel, und in engerer Bedeutung, ein plumper, ungeschickter Schenkel. 2) In engerer Bedeutung ist es nur noch von eingesalzenen und geräucherten Dickbeinen oder Keulen der Schweine üblich. Der Vorderschinken, der Hinterschinken. Im engsten Verstande verstehet man unter Schinken schlechthin allemahl die geräucherte hintere Keule eines Schweines, dagegen man die Vorderkeule in manchen Gegenden auch Hamme zu nennen pflegt. Ein roher Schinken, ein gekochter Schinken.

Anm. In der zweyten engern Bedeutung im Nieders. Schinke, im Schwed. Skinka, im Angels. Scenc. S. Schenkel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1475.
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