Schlagfluß, der

[1500] Der Schlāgflúß, des -sses, plur. die -flüsse, ein plötzlicher und oft tödtlicher Verlust der innern und äußern Sinne und der willkührlichen Bewegung der Muskeln, wobey, wenn der Kranke nicht sogleich todt bleibt, der Puls stark und oft ungleich, das Athemhohlen aber mit einem Geräusche vor sich gehet; Apoplexia, der Schlag. Einen Schlagfluß bekommen. Fluß heißt diese Krankheit, entweder wegen ihres plötzlichen Anfalles, oder auch, weil sie eigentlich aus einer Ergießung der flüssigen Theile des Körpers herrühret. Die erste Hälfte ist, wie schon bey Schlag bemerket worden, eine Nachahmung des Griechischen Nahmens, der seinen Grund gleichfalls in dem plötzlichen und tödtlichen Anfalle hat. Ehedem hieß diese Krankheit der Gächtodt, der Tropf, bey dem Rotker Gutte.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1500.
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