Schmiere, die

[1574] Die Schmiere, plur. die -n. 1) Ein halb flüssiger und halb fester fettiger Körper, einen andern damit zu schmieren oder zu beschmieren; die Salbe, obgleich Schmiere eigentlich einen noch flüssigern fetten Körper zu bezeichnen scheinet, als Salbe, da denn Pomade in Ansehung der Consistenz zwischen beyden in der Mitte stehet, Pflaster aber das festeste und dickste ist. So wird die Salbe, womit die Schäfer die räudigen Schafe schmieren, nur die Schmiere genannt, S. Schmierschaf, Schmiervieh. Das Wagenschmier wird in vielen Gegenden auch die Wagenschmiere genannt, es bestehe nun aus Theer oder einem andern Fette. Die Schmiere oder Schuhschmiere, womit man die Schuhe schmieret u.s.f. 2) Schmierige Unreinigkeit, fetter klebriger Schmutz. Voller Schmiere seyn.

Anm. In Schwaben Schmirbi, von schmirben, schmieren, in Baiern Schmitze. Schmer, Schmier und Schmiere sind nur im Gebrauche verschieden. Dem Griech. μυρον, Salbe, fehlt nur der Zischlaut.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1574.
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