Schmuck, der

[1580] Der Schmuck, des -es, plur. doch nur in Einem Falle, die -e, von dem Zeitworte schmücken. 1. Eigentlich, der Glanz, und in weiterer Bedeutung, die verschönerte Gestalt eines Dinges, ohne Plural; eine nur noch in der höhern und dichterischen Schreibart übliche Bedeutung. Schön, schön ist die ganze Gegend in des Herbstes feyerlichstem Schmucke, Geßn. 2. Dasjenige, was zur Verschönerung der Gestalt einer Sache von außen dienet. 1) Im weitesten Verstande, wo es eigentlich von allen solchen Dingen gebraucht wird, besonders so fern es Kleidungsstücke oder andere ähnliche Dinge sind, die Gestalt eines Dinges zu verschönern; gleichfalls ohne Plural. Der Altarschmuck, der Kirchenschmuck. In der Deutschen Bibel kommt es häufig collective von feyerlichen Kleidern und Kleidungsstücken beyder Geschlechter vor. Aarons priesterlicher Schmuck. Im Hochdeutschen ist es hier in der edlern und höhern Schreibart am gangbarsten, für das vertrauliche Putz, welches über dieß keinen so hohen Grad der Verschönerung bezeichnet, und für das niedrige Staat. Den Schmuck anlegen, Ezech. 24, 27. Der festliche Schmuck einer Braut. Graues Haar ist der Alten Schmuck, Sprichw. 20, 29. 2) In engerer Bedeutung werden Edelsteine und Perlen, so fern sie zur Verschönerung der äußern Gestalt dienen, noch häufig ein Schmuck genannt, da es denn als ein Collectivum gebraucht wird, mehrere zusammen gehörige Stücke dieser Art zu bezeichnen. Von mehrern solchen Ganzen wird denn auch wohl zuweilen der Plural, die Schmucke, gebraucht. Ein Schmuck von Perlen, von Diamanten. Ein guter oder echter Schmuck, im Gegensatze eines unechten. Der Brautschmuck, Haarschmuck, Halsschmuck. Ehedem sagte man dafür Geschmuck, die collective Bedeutung näher zu bezeichnen, welche Form noch im Oberdeutschen gangbar ist. Siehe Schmücken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1580.
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