Schnippchen, das

[1604] Das Schnippchen, des -s, plur. ut nom. sing. die Handlung, da man den mittlern Finger von dem Daumen in die Hand hinab schnippet oder schnellet, welchen Schall es eigentlich nachahmet. Ein Schnippchen schlagen. Jemanden ein Schnippchen schlagen, zum Zeichen des verachtenden Trotzes. Ich müßte wenig von ihnen gelernet haben, wenn ich nicht der ganzen Hölle ein Schnippchen schlagen wollte, Johann beym Lessing.

Anm. Es ist das Diminutivum von einem veralteten Schnipp, welches auch als eine Interjection gebraucht wird, einen ähnlichen Schall nachzuahmen. Im Nieders. ist dafür Knippchen üblich, von welchem das Hochdeutsche das Intensivum ist. In andern Gegenden sagt man dafür Schnipperling, der Schnall, Schnaller oder Schneller, die Schnalle, Schnalze, der Schnalzer und so ferner.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1604.
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