Schorf, der

[1634] Der Schorf, des -es, plur. inus. die rauhe Rinde auf einer Wunde. Ingleichen die rauhe Rinde, welche sich bey der Krätze, und bey einem ausgeschlagenen Kopfe ansetzet, und im Hochdeutschen der Grind, im Oberdeutschen aber die Rufe genannt wird, daher in einigen Gegenden diese Krankheiten selbst auch der Schorf genannt werden.

Anm. Im Nieders. Schorf, Schörft, im Angels. Scorf, wo auch Scorfa die Krätze ist, im Engl. Scurf, im Schwed. Skorf, welches gleichfalls die Krätze bedeutet. In der ersten allgemeinen Bedeutung scheinet es von scharf, rauh, in der zweyten aber zunächst von dem nahe verwandten scharren, scheuern, abzustammen. so wie Scabies von scabere, Krätze von kratzen u.s.f. gebildet sind. Im Lat. ist scarrosus, von dem alten scarrere, scharren, schaben. Ohne Zischlaut ist im Böhmischen Kura die Brotrinde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1634.
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