Schwenden

[1742] Schwênden, verb. reg. act. welches die thätige Gattung von dem Neutro schwinden ist, schwinden oder verschwinden machen. 1) * Überhaupt, zerstören, des Daseyns, oder doch seines brauchbaren, zweckmäßigen Daseyns berauben; in welcher jetzt völlig veralteten Bedeutung es ehedem sehr gangbar war.


Was wil si damit gewinnen

Das si froeide swendet deme,

Der ir niemer mag entrinnen,

Burkard von Hohenfels.


Si welle dinen senden kumber swenden,

Herzog Heinrich von Breslau.


2) In engerer Bedeutung ist schwenden noch in vielen Gegenden einen Wald abbrennen, um tragbaren Acker daraus zu machen, wo es eigentlich auch öde, wüst machen, zu bedeuten scheinet, obgleich im Schwed. sveda brennen, und svedja auf solche Art schwenden ist. In andern Gegenden heißt diese verschwenderische Verwüstung des Holzes schmalzen und rohden. So auch das Schwenden.

Anm. Bey dem Notker ist swenden verderben, und die Schwäbischen Dichter gebrauchen es mehrmahls für zerstören. Siehe auch Schwinden und Verschwenden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1742.
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