Sech, das

[1] Das Sẽch, des -es, plur. die -e, in der Landwirthschaft, das lange starke gekrümmte Eisen in Gestalt eines großen Messers, welches senkrecht in dem Baume eines Pfluges vor der Pflugschar befestiget ist, und das Erdreich senkrecht zerschneidet, welches hernach die Pflugschar unten absticht und aushebet; das Pflugsech, das Pflugeisen, Pflugmesser, in der Mark Brandenburg das Kolter (S. dieses Wort), in Steyermark der Arlen, vermuthlich von ähren. In einigen Gegenden im männlichen Geschlechte der Sech, in andern die Säge, im Franz. Soc, Socquet, im mittlern Lat. Soccus. Es ist ein sehr altes Wort, welches vermuthlich noch von der ersten Erfindung des Pfluges, welche dem Plinius zu Folge den Galliern gebühret, herrühret, und seine Verwandtschaft mit sägen, so fern es schneiden überhaupt bedeutete, dem alten Sachs ein Messer, dem Lat. secare, u.s.f. nicht verläugnen kann. Im Hannöverischen wird eine Art kurzer Sensen Sichte oder Segete genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1.
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