Siede, die

[87] Die Siede, plur. inusit. in der Landwirthschaft, besonders Obersachsens, dasjenige Futter des Viehes, welches mit heißem Wasser eingebrannt, oder eingebrühet wird, ehe man es dem Viehe gibt; es bestehe nun aus Spreu, Überkehr und Häckerling, oder aus gestampften Rüben, Kraut u.s.f. In einigen Gegenden wird es auch das Gesott genannt. Beyde Benennungen stammen von[87] dem Zeitworte sieden her, weil dieses Futter mit siedendem Wasser angebrühet wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 87-88.
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