Spezerey, die

[190] Die Spezerey, plur. doch nur von mehrern Arten, die -en, Gewürz und Gewürzen ähnliche Producte des Pflanzenreiches, auch wenn sie nur um ihres Geruches willen geschätzet werden. Specerey zur Salben und guten Rauchwerk, 2 Mos. 25, 6. Nimm zu dir die besten Specereyen, die edelsten Myrrhen-, Cinnamet-, Kalmes-, Casien- und Öhle vom Öhlbaume, Kap 30, 23f. Die Königin vom Reich Arabia kam – mit Kamelen, die Specerey trugen, 1 Kön. 10, 2. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in leinen Tücher mit Specereyen, Joh. 19, 40.


Ihr edeln Mütter, opfert Specereyen,

Die Maraba den Tempeln zollt,

Raml.


Anm. Im mittlern Lat. Espiciae, Französ. Epices. Es ist aus dem Ital. Speciaria, welches wieder von dem Latein. Species herstammet. Schon in den Digesten werden Cinnamomum, Piper longum, u.s.f. Species genannt. S. Species. Gemeiniglich schreibt man es Specerey; allein da dieses Wort am Ende eine völlig Deutsche Gestalt bekommen hat, so ist es billig, daß man ihm dieselbe auch in der Mitte gebe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 190.
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