Spreiten

[232] Spreiten, verb. reg. act. welches nur im gemeinen Leben für breiten üblich ist, dessen Intensivum es ist, der Breite nach ausdehnen, aus einander legen. Mit ausgespreiteten Armen. Die Flügel ausspreiten.


Vergebens spreitet der Wald die frischesten Zweige

Um den Köhler herum,

Zachar.


So auch das Spreiten.

Anm. Gespreiton unsere hende ze fremidemo Gote, Notk. Ottfried gebraucht zespreitan für zerstreuen. Im Nieders. spreden, spreen, spreien, im Angelsächs. spredan, im Engl. to spread, im Schwed. sprida. Im Nieders. ist daher Spreede, Spree, das Ausbreiten des gerösteten Hanfes oder Flachses zum Trocknen. Ein anderes ist das veraltete spreiten, sprießen lassen, welches bey den Schwäbischen Dichtern vorkommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 232.
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