Stähren

[276] Stähren, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, aber auch nur in Obersachsen üblich zu seyn scheinet. 1. Von dem Stähr oder Schafbock sagt man er stähre, wenn er die Schafe befruchtet. Den Schafbock stähren lassen. 2. Von den Schafen hingegen gebraucht, ist stähren, nach dem Schafbocke verlangen. So auch das Stähren.

Anm. In den gemeinen Sprecharten stieren. Es scheinet entweder ein eigenthümlicher Ausdruck der Befruchtung zu seyn, oder auch zu stören zu gehören, so fern es eigentlich Geräusch und rauschende Bewegungen machen bedeutet. S. auch Stier.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 276.
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