Stäuben

[309] Stäuben, verb. reg. act. welches die thätige Gattung des vorigen Neutrius ist. 1. Staub erregen, Nieders. stuven, im Oberd. stauben. Stäube nicht so. Bey den Jägern stauben oder stäuben die wilden Hühner, wenn sie sich im Sande baden. 2. Als Staub streuen, einen in Staub verwandelten Körper streuen. Mose zermalmete das goldene Kalb zu Pulver und stäubte es aufs Wasser, 2 Mos. 32, 20. Ein wenig Pfeffer auf die Speise stäuben. Gestäubte Tapeten, auf welche sehr fein gehackte Wolle oder Seide gestäubet wird. In weiterer oder figürlicher Bedeutung stäuben bey den Jägern die Feldhühner, wenn sie ihren Koth von sich geben, wo es aber auch stieben und stüben lautet. 3. Von dem Staube reinigen, Nieders. stöven, wo man es oft für abstäuben und ausstäuben gebraucht. Ein Zimmer stäuben. Das Getreide stäuben, in der Landwirthschaft, es durch Schwingen von dem Staube reinigen. Die Betten stäuben, die Federn mit einem Flederwische in Bewegung bringen, so daß die tauglichen aufstieben, die untauglichen aber liegen bleiben. So auch das Stäuben.

Anm. Bey dem Notker stouben, für streuen, in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter stieven, welches jetzt nur als ein Neutrum üblich ist, bey den Krainischen Wenden shtupan, ich streue. S. Stieben und Stäubern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 309.
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