Stabwurz, die

[265] Die Stabwurz, plur. inusit. eine Art Beyfuß mit ästigen borstigen Blättern und einem aufrechten staudigen Stamme, welche den Nahmen von den vielen Stäben, Gerten oder Ruthen hat, welche der Stamm treibet; A temisia Abrotanum Linn. Gertwurz, Gertelkraut, Abrusch, Aberraute, Eberwurz, Hofraute, im Österr. Gürtel, eigentlich Gertel, in den Monseeischen Glossen Kestiuuurz, Engl. Stabwort. Sie ist auf den unbeschatteten Bergen des südlichsten Europa einheimisch, und wird wegen ihres balsamischen und gewürzhaften Geruchs bey uns in den Gärten gezeuget. Die wilde Stabwurz, Artemisia campestris Linn. wohnet auf dürren und unbeschatteten Feldern Europens und wird auch Feldbeyfuß, Feldeberreis genannt, wo der Nahme Eberreis, so wie Aberraute, Abrusch u.s.f. aus dem Latein. Abrotanum verderbt ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 265.
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