Stank, der

[294] Der Stank, des -es, plur. car. ein im Hochdeutschen größten Theils veralteter Ausdruck. Er bedeutete, 1. Überhaupt einen jeden Geruch, die Ausflüsse aus den Körpern, so fern sie durch die Nase empfunden werden, ohne zu bestimmen, ob sie eine angenehme[294] oder widerwärtige Empfindung verursachen; eine völlig veraltete Bedeutung. Stanck libes ze libe, ein Geruch des Lebens zum Leben, Notker. Der Stank dines mundes ist samo der suozon Ephelo, Willer. 2. In engerer Bedeutung. (1) * Ein angenehmer Geruch, ein Wohlgeruch; eine gleichfalls veraltete Bedeutung. Der stank dinero Salbon der ist uber alle stank unurze, Willer. Snossen Stang tuoe dir min gebet, Notk. (2) Ein übler widerwärtiger Geruch; in welchem Verstande es noch im gemeinen Leben für das üblichere Gestank vorkommt. Es wird Stank für guten Geruch seyn, Es. 3, 24. Stank der Leichnamen, Kap. 34, 3.

Anm. Im Angelsächs. Stenc, im Schwed. Stank. Es ist von stinken, S. dasselbe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 294-295.
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