Steinbrech, der

[337] Der Steinbréch, des -es, plur. car. 1. Eine Pflanze, deren Arten fast insgesammt auf Felsen und hohen Gebirgen wachsen, wo sie sich durch die Ritzen und Felsen des Gesteines drängen, daher sie auch den Nahmen haben; Saxifraga Linn. Weißer[337] Steinbrech, zum Unterschiede von dem folgenden. Einige Arten derselben sollen auch den Stein in dem menschlichen Körper auflösen, wie z.B. die Saxifraga granulata. 2. Der rothe Steinbrech, ist eine Art der Spierpflanze, wohnet auf den Europäischen Triften, und wird wegen der zusammenziehenden balsamischen Kraft seiner Wurzel in der Medicin gebraucht; Spiraea Filipendula Linn. 3. In einigen Gegenden ist auch die Rebendolde, Oenanthe Linn. unter dem Nahmen des Steinbrechs oder Wassersteinbrechs bekannt, in andern das Frauenhaar, Adiantum Capillus veneris L. so wie in noch andern die Stein-Pimpinelle, Pimpinella Saxifraga Linn. kleiner Steinbrech, und in andern die Goldmilz, Chrysosplenium Linn. gelber Steinbrech, heißt; einige wegen ihrer Ähnlichkeit mit der ersten Pflanze dieses Nahmens, andere aber auch wegen ihres Aufenthaltes auf Felsen und felsigen Gebirgen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 337-338.
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