Sternputze, die

[358] Die Stêrnputze, plur. die -n, im gemeinen Leben, öhlige und harzige Dünste, welche sich in der höchsten Luft in einen schleimigen Klumpen sammeln, sich entzünden und als ein schleimiges Wesen auf die Erde fallen; die Sternschnuppe, die Sternschneutze im Oberdeutschen der Sternbutzen, weil der große Haufe glaubt, daß sich alsdann die Sterne putzen oder schneutzen; in einigen Gegenden der Sternschuß, Sternfall, weil dieser entzündete Dunst[358] im Herunterfallen einem schießenden oder fallenden Sterne gleicht; im Nieders. Qualster. Die Feuerkugeln und fliegenden Drachen sind von diesen Sternputzen nur in der Größe verschieden. Wegen der Ähnlichkeit in der Gestalt, wird im gemeinen Leben auch eine gewisse gallertartige Pflanze, Tremella Nostoc Linn. Sternputze oder Sternschnuppe genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 358-359.
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