Stolpern

[401] Stolpern, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert, im Gehen anstoßen und dadurch aus dem Gleichgewichte gebracht werden, in der edlern Schreibart straucheln. Im Gehen stolpern, Es stolpert auch wohl ein gutes Pferd. Über einen Stein stolpern.


Mit Keichen stolperte der Pferde müder Trab.

Zachar.


Ingleichen figürlich, einen Fehler begehen. So auch das Stolpern.

Anm. In den niedrigen Sprecharten sagt man für stolpern auch einen Stolprian machen, wo dieses Hauptwort auch figürlich einen Fehler bedeutet. Bey dem Pictorius kommt stulen für stolpern vor, die Niedersachsen gebrauchen dafür snübbeln, strumpeln, Holl. strompelen, stulkeln, die Engländer stumble, die Schweden stupa, stapla, die Ißländer stumra, welche wohl insgesammt, so wie stolpern, Onomatopöien des Anstoßens selbst sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 401.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika