Strack

[414] * Strack, -er, -este, adj. et adv. ein im Hochdeutschen veraltetes und nur noch in den gemeinen Sprecharten übliches Wort, welches gerade bedeutet. Ein stracker Weg. Ein stracker Baum. Der Baum ist sehr strack gewachsen. Strack machen, ziehen. Ingleichen figürlich. Strackes Fußes hingehen, gerades Weges, sogleich, den Augenblick. Ich ging stracks Weges zu ihr, Sir. 51, 21, gerades Weges. Also lief Ahimaaz stracks Weges, 2 Sam. 18, 23. Die Weisheit leitet den Gerechten stracks Weges, Weish. 10, 10. Stracks laufs kamen wir gen Samothraciam, Apostg. 16, 11. Auf die stracke Stunde, dieselbe Stunde. Lauter nur in einigen gemeinen Sprecharten übliche Ausdrücke. Es stammet von strecken ab; was gestreckt ist, ist auch gerade. Der in dem folgenden stracks herrschende Begriff der Geschwindigkeit ist eine natürliche Figur der geraden, als der kürzesten Linie.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 414.
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