Streiche, die

[433] Die Streiche, plur. die -n. 1. Ein Werkzeug zum Streichen, doch nur in verschiedenen einzelnen Fällen. Bey den Tuchmachern ist es eine Art Kardätschen, welche kleiner als die Krämpeln sind, und mit welchem die Wolle gestrichen oder gekämmet, und dadurch zum Kniestreichen vorbereitet wird ... Sie werden auch Scrubeln genannt. Die Kniestreiche ist die feinste und schmäleste Art Kardätschen. Bey den Bäckern ist die Streiche ein Pinsel von Kornähren, das Brot mit Wasser oder Eygelb zu bestreichen. Die Streichen der Tuchbereiter sind eine Art Kardätschen, womit das gewalkte Tuch gestrichen oder gerauhet wird. 2. Im Festungsbaue ist die Streiche diejenige Seite eines Bollwerkes, welche die Faße mit der Cortine verbindet; die Streichlinie, die Flanque, vielleicht, weil sie die Cortine bestreichet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 433.
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