Streu, die

[445] Die Streu, plur. die -en, von dem Zeitworte streuen. 1. Dasjenige, was dem Viehe zum Lager untergestreuet wird, und dazu bestimmt ist, so daß es Stroh, Moos, Laub und Tangeln unter sich begreift, so fern sie diesem Gebrauche gewidmet sind, in einigen Gegenden Streuling; ohne Plural. Die Waldstreu, wohin nicht nur das Moos, sondern auch die Laubstreu und Nadelstreu gehören. Wenn die Jäger die von selbst abgefallenen Blätter und Tangeln Streu und Ströhe nennen, so geschiehet es vermuthlich auch in Rücksicht dieses Gebrauches. 2. Ein von solcher Streu gemachtes Lager. Den Pferden, den Kühen eine Streu machen. Auf der Streu liegen. Sechs Pferde auf der Streu haben, d.i. in seinem Stalle, sie eigenthümlich haben. Eine Streu von Stroh, von Moos, von Laub u.s.f. Auch Menschen liegen zuweilen nur auf einer Streu, welche denn auch diesen Nahmen behält, wenn gleich einige Betten auf untergestreutes Stroh gelegt werden. 3. Der Boden im Stalle, worauf sich das Pferd legt. Die Streu wird gepflastert.

Anm. Bey dem Kero Kastreuuitiu, Gestreuet, und Kastreuui, Gestreu, im Schwed. Strö, im Angels. Streaw, Latein. Stratum, Stramen. In einigen Gegenden scheint es männlichen Geschlechtes zu seyn, wenigstens gebraucht Dusch es so:

Die Sorge findt den Streu und findt das Schwanenbette.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 445.
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