Stupfen

[480] * Stupfen, verb. regul. act. welches aber im Hochdeutschen unbekannt, und nur im Oberdeutschen gangbar ist, mit einer stumpfen Spitze stoßen, ingleichen mit einer jeden Spitze stechen. Er stupfte den König, 3 Macc. 5, 12; er stieß ihn mit dem Finger oder der Hand an, ihn aufzuwecken, im Griech. ενυξε. Ein Pferd mit der Spießgerte stupfen. Einen Ochsen stupfen, mit dem Stachel anstoßen. Mit Nadeln stupfen, stechen. Lauter im Oberdeutschen übliche Redensarten. Daher der Stupfel, ein Treibestachel. Stimulus. Es ist mit dem Nieders. stippen, und dem Hochdeutschen dupfen und tippen genau verwandt und ahmet zunächst den Laut des Stoßens oder Stechens mit einer stumpfen Spitze nach.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 480.
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