Summen (2)

[500] 2. Summen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches den eintönigen dumpfigen mit einigem Zischen verbundenen Laut genau nachahmet, welchen es bezeichnet, von welcher Art der

ist, welchen die Bienen, Wespen, Hummeln u.s.f. machen. Die Wespen summen. Es summt mir etwas vor den Ohren. Auch der Laut, den ein verworrenes dumpfiges Getöse, besonders in einiger Entfernung macht. Das summende Getöse der Stadt. Sollte er glauben, daß das Verlangen nach äußerlichen Gütern die summenden Wünsche eines Menschen ausmachen könnte? Gell. Das Intensivum davon ist sumsen. Der Laut, welchen dieses Zeitwort nachahmet, gleichet dem, welchen wir sonst auch mit hummen und humsen, die Lateiner mit bombitare, bombilare, die Italiäner mit bombare, bombilare, rombare,[500] rombolare, u.s.f. ausdrücken. Bey den Krainerischen Wenden ist Shum das Geräusch. Wenn in einigen Obersächsischen Gegenden ein Bienenstock ein Summer heißt, so kann es sowohl zu diesem Zeitworte gehören, als auch zu dem Oberdeutschen Simmer, ein Maß, so fern es überhaupt ein Gefäß oder Behältniß bedeutet, indem es in einigen Gegenden auch Summer und Simmer und Sumer lautet.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 500-501.
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