Susaninne, das

[506] * Das Susaninne, des -s, plur. inusit. ein veraltetes Wort, ein Wiegenlied zu bezeichnen, welches nur noch in Luthers altem Kirchenliede, vom Himmel hoch da komm ich her, befindlich ist. Wachters Ableitung dieses Wortes ist viel zu gelehrt; es scheint vielmehr aus den Worten, Suse ninne suse, womit die Ammen und Wärterinnen die Kinder einzuschläfern pflegen, gebildet zu seyn, und welche allem Ansehen nach bloße Töne ohne Sinn sind. S. Säuseln. In einem alten zu Magdeburg befindlichen Wörterbuche, welches Hr. Diac. Kinderling in meinem Magaz.B. 2. St. 1. S. 78. f. bekannt gemacht hat, heißt es: Fastenunine dicuntur carmina, quae nutrix cantat circa puerum movendo cunas; welches Fastenunine mir sonst nicht vorgekommen ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 506.
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