Tauschen

[547] Tauschen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, ein Ding gegen das andere, oder Waare gegen Waare geben. Mit jemanden tauschen, ihn ein Ding für ein anderes geben. Mit den Hüten tauschen. Ich wollte nicht mit ihm tauschen, auch figürlich, ich wollte nicht an seiner Stelle, in seinem Verhältnisse seyn. So auch in den Zusammensetzungen austauschen, eintauschen, vertauschen. Daher das Tauschen.

Anm. Im Nieders. tuschen, tuusken. Die Abstammung ist dunkel; aber gewiß ist das Dauß in der Karte nicht das Stammwort, wie Frisch wähnet, weil man im Kartenspiele immer die Blätter verwechselt. Andere sehen den Begriff des Betruges als den herrschenden an, und rechnen es zum folgenden täuschen, da doch nicht die geringste Spur eines solchen Begriffes in dem Worte anzutreffen ist, sondern der Tausch vielmehr die älteste und ehrlichste Art der Handlung ist. Übrigens ist für tauschen auch umsetzen, stutzen, und in einigen gemeinen Mundarten kauten, Niedersächsisch küten, büten, kütjebüten, eigentlich küten und büten, üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 547.
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