Terminey, die

[556] * Die Terminēy, plur. die -en, auch aus dem Lat. Terminus, ein in seine Gränzen eingeschlossener Bezirk, ein Gebieth, Bezirk; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, welches nur noch bey den Bettelmönchen, besonders Ober-Deutschlandes, üblich ist, wo es eigentlich den Bezirk bedeutet, in welchem ein Bettelkloster zum Unterhalte seiner Ordensglieder Almosen einsammeln darf. Figürlich wird daselbst auch dieses Betteln selbst, und das dazu bestimmte Haus, die Terminey genannt. Daher terminiren, in der Terminey Almosen sammeln, und hernach auch betteln überhaupt, der Terminierer, der von einem Kloster Bettel-Ordens zu Einsammlung der Almosen ausgeschickt wird, und hernach in weiterm und verächtlichem Verstande, ein jeder im Lande herum wandernder Bettler. Siehe Frischens Wörterb. h.v.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 556.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: