Theils

[575] Theils, adverb. welches aus dem Hauptworte Theil gebildet ist. 1. Für einige, in Gestalt eines unabänderlichen Beywortes, welches doch nur im gemeinen Leben üblich ist. An theils Orten, an einigen.


Theils Leute nennen ihn zum Spott den Unverstand,

Cron.


2. Theils – theils, wird als ein Nebenwort, oder wenn man lieber will, als ein disjunctives Bindewort gebraucht, wenn sich die Glieder eines Satzes theilen, und getheilt neben einander stehen. Theils warm, theils kalt seyn, zum Theile oder einem Theile nach warm, einem andern nach aber kalt seyn. Sein Vermögen bestehet Theils in baarem Gelde, theils in Wechseln, theils in liegenden Gründen, theils endlich (theils aber) auch in ungewissen Schulden. Wo das theils so oft wiederhohlet werden kann, als die Eintheilung es erfordert. Millionen verschiedener Bewohner, theils fliegen von Blumen zu Blumen, theils kriechen und laufen umher in Labyrinthen des Grases, Geßn. wo es aber das vorige Bey- oder Fürwort ist, und für einige und[575] andere stehet. Wenn die Glieder einander aufheben, so daß eines ist, das andere aber nicht ist, so wird richtiger, oder wenigstens mit mehr Deutlichkeit entweder – oder gebraucht. Man muß dieses Nebenwort nicht mit den adverbischen R.A. meines Theils, größten Theils, Eines Theils u.s.f. verwechseln, wo Theils der wahre Genitiv des Hauptwortes ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 575-576.
Lizenz:
Faksimiles:
575 | 576
Kategorien: