Tischler, der

[608] Der Tischler, des -s, plur. ut nom. sing. ein zünftiger Handwerker, welcher Tische, und anderes seines Hausgeräth aus Holz verfertiget; dessen Gattinn, die Tischlerinn. Im gemeinen Leben der Hochdeutschen Tischer; im Oberd. Schreiner, von den Schreinen oder Schränken; ehedem Schnittger, von schnitzen, schneiden; in der Schweiz Tischmacher; im Osnabrück. Schatilger, von dem Franz. Chatoulle; im Pohln. Teszarz, dagegen im Böhm. Tesar, so wohl einen Tischler als Zimmermann bedeutet. Die Form Tischer ist freylich der Analogie gemäßer, ob sie gleich in den gemeinen Mundarten am häufigsten ist. Tischler scheinet von einem veralteten Zeitworte tischeln, Tische machen, dem Frequentativo von tischen, abzustammen. Im gemeinen Leben hat man das Zeitwort tischern, Tischlerarbeit verfertigen, wie schneidern, schustern u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 608.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika