Trietze, die

[680] Die Trietze, plur. die -n, nur in einigen Gegenden, besonders Nieder-Deutschlandes, eine Rolle, Scheibe oder Rad, eine Last über dieselbe in die Höhe zu ziehen; ingleichen eine Winde, Lasten daran aufzuziehen. Daher trietzen, vermittelst einer solchen Scheibe oder Rolle aufziehen. Es ist das Intensivum von dem noch hin und wieder im Niederdeutschen üblichen drysen, tryssen, winden, vermittelst einer Rolle oder Winde ziehen; welches wieder von dem alten trahen, trahere, tragen, Franz. trasser, ziehen, oder auch von drehen abstammet. Im Nieders. ist Trisel, ein Wirbel Kräusel, und triseln, sich im Kreise undrehen. Eben daselbst ist Trye, das kleine Rad in der Winde, um welches das Seil läuft. S. Tresse und Tragen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 680.
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