Trog, der

[689] Der Trog, des -es, plur. die Tröge, Diminut. das Trögelchen, Oberd. Tröglein, im gemeinen Leben Trögel. 1. * Im weitesten Verstande, in welchem es ehedem einen jeden Kasten, eine Kiste, einen Schrank bedeutet zu haben scheinet, und in einigen Oberdeutschen Gegenden noch bedeutet. Alle geschlossene Gemächer und Tröge öffnen, alle Schriften daraus zu nehmen, Wurstisen bey dem Frisch. Gewandtrog, bey dem Pictorius, ein Kleiderkasten. Ein Reisetrog, ein Koffer oder Reisekasten, Stettler. Im Hochdeutschen ist diese Bedeutung veraltet, im Oberdeutschen ist dafür in den meisten Gegenden auch Truhe üblich, S. dasselbe. 2. In engerer Bedeutung, ein längliches Behältniß, gemeiniglich halb rund, oft aber auch ins Gevierte, gemeiniglich aus Einem Stücke gehauen, oft aber auch aus mehrern zusammen gesetzt. Im Bergbaue werden die Mulden, worin man Erz und Kohlen herbey trägt, noch Tröge genannt. In andern Fällen ist der Trog nur ein sehr langes Behältniß dieser Art, es sey übrigens halb rund ausgehöhlet, oder auch ins Gevierte gearbeitet, es bestehe aus einem Stücke, oder aus mehrern. Daher der Backtrog, Waschtrog, Lohtrog, Stampftrog, Wassertrog, Viehtrog, der in manchen Fällen auch die Krippe heißt, Fischtrog, Stoßtrog, Tränktrog.

Anm. Im Nieders. Angels. und Schwed. gleichfalls Trog, im Angels. auch Troc und Trige, im Ital. Truogo, Truogolo, Trogolo, im Isländ. Thro, im Engl. Trough, im Böhm. Truky. Bey dem Willeram ist Trugelin, ein Kanal. Es hat ehedem wohl den allgemeinen Begriff des Behältnisses, des hohlen Raumes, gehabt, so daß es mit dem Franz. Trou, ein Loch, sehr nahe verwandt ist. S. auch Truhe.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 689.
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