Umbrechen

[800] Úmbrechen, verb. irreg. act. (S. Brechen,) ich breche um, umgebrochen, umzubrechen. 1) Durch Brechen umbiegen, so umbiegen, daß es breche; doch nur selten. Einen Baum umbrechen. 2) So brechen, daß das unterste zu oberst komme; wo es doch nur in einigen Fällen für umpflügen, umgraben, umwühlen u.s.f. üblich ist. Besonders bedeutet an einigen Orten einen Boden umbrechen, ein noch nie gebauetes Feld urbar machen. Die wilden Schweine brechen den Boden um, bey den Jägern, wenn sie ihn umwühlen; dergleichen Ort ein Saubruch genannt wird. 3) Was schon gebrochen war nochmahls brechen, um es zu ändern oder anders zu brechen. Gebrochene Servietten umbrechen. Die Buchdrucker brechen die gesetzte Schrift um, wenn sie einen Theil der gesetzten und schon in der Columne stehenden Zeilen von derselben abnehmen und zu einer andern setzen.

Daher die Umbrechung, in einigen Fällen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 800.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika