Umfangen

[801] Umfángen, verb. irreg. act. (S. Fangen,) ich umfange, umfangen, zu umfangen, auf allen Seiten einschließen. 1) Etwas mit einer Mauer umfangen, Ezech. 42, 7; wofür umgeben, einschließen üblicher ist. 2) Mit den Armen, wofür man lieber umarmen gebraucht; bey dem Ottfried intfiangen, bey dem Willeram umbegriphan. Sie umfingen und küsseten sich zu guter letzt, 3 Macc. 5, 46. Der König umfing mit seinen Armen die Esther, St. Esth. 4, 8. 3) Umgeben, in welcher Bedeutung es noch zuweilen von den Dichtern um des Reimes willen gebraucht wird; bey dem Notker umbefangen. Es hatten mich umfangen die Schmerzen des Todes, 2 Sam. 22, 5. Von Furcht umfangen.

Im Oberdeutschen ist in allen diesen Fällen auch umfahen üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 801-802.
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