Unholde, der

[872] Der Unholde, des -n, plur. die -n, Fämin. die Unholdinn, der Gegensatz von dem veralteten Holde, ein Freund, daher Unholde ehedem sehr häufig einen Feind, besonders einen schädlichen, bösen Feind, und in engerer Bedeutung den Teufel bedeutete, in welcher letztern Bedeutung schon bey dem Ulphilas Unhultho vorkommt, von Hulths, ein Freund. Im Angelsächsischen ist Unhold gleichfalls ein Feind, bey den Schwäbischen Dichtern aber kommt Unholde von einem Mörder, Bösewicht vor. Im Hochdeutschen ist es in diesen Bedeutungen veraltet, wo man nur noch zuweilen Zauber und Zauberinnen, so fern sie andern Schaden zufügen, mit diesem Nahmen zu belegen pflegt, wo Unholde, plur. Unholden auch oft von beyden Geschlechtern gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 872-873.
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