Unsinn, der

[892] Der Unsinn, des -es, plur. inus. der Gegensatz des Hauptwortes Sinn, doch nur in einigen Bedeutungen desselben. 1. Von Sinn, Bewußtseyn und Verstand, ist Unsinn, Mangel dieses Bewußtseyns, ingleichen Beraubung des Verstandes, wo es gemeiniglich einen harten Nebenbegriff hat, und einen hohen Grad der Beraubung des Verstandes bezeichnet. Mit einem eben so harten Nebenbegriffe wird es noch häufiger von dem unterlassenen Gebrauche des Verstandes in einzelnen Fällen gebraucht. Welch ein Unsinn treibet dich? Es ist Unsinn, mehr auszugeben, als einzunehmen. 2. Von Sinn, der Verstand eines Wortes oder Rede, ist Unsinn in einem harten Verstande, die Abwesenheit alles begreiflichen und vernünftigen Verstandes, nach dem Engl. Non-Sense; wo denn auch wohl dergleichen Ausdrücke, welche keinen vernünftigen Begriff gewähren, Unsinn heißen. Die Ausdrücke, Züge zum Ruhm hinweben, die diamantnen Flügel der Ewigkeit, Blicke stammeln, der Wald lispelt lächelnd u.s.f. sind wahrer Unsinn. Unsinn sagen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 892.
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